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postheadericon Stadtbesichtigung Moskau

den Bericht über meine Erlebnisse in Moskau schreibe ich im Zug nach Ekaterinburg. Also bitte noch um etwas Geduld. Jetzt muss ich packen und mich auif dem Weg zum Bahnhof machen.

postheadericon Fahrt nach Moskau 2. Teil

Gegen 16:00 erreichen wir den polnischen Grenzbahnhof Terespol. Der Zoll kommt in den Wagon und kontrolliert mit hochmodernen Umhänge-Computern die Pässe der Reisenden. EU machst möglich. Die deutsche Familie und ich werden sehr schnell abgefertigt, bei den Russen schauen sie etwas genauer in den Pass und stempeln ihn ab. Alles in allem dauert die Prozedur nicht viel Zeit und wir fahren über eine alte Eisenbahnbrücke über den Grenzfluss Bug in den weissrussischen Grenzbahnhof Brest. Die Grenze erinnert mich extrem an die Grenze zur DDR. Jede Menge hohe Zäune, ein frisch gehakter Grenzstreifen, Stacheldraht überall und viele Scheinwerfer, die das Ganze in der Nacht wohl taghell erleuchtet. Wegen der vielen “Ofiziellen” im Zug entschliesse ich mich, meine Kamera in der Tasche zu lassen.

Nun kommen die weissrussischen Zöllner und nehmen uns erst einmal die Pässe ab. Irgendwie kommt Unbehagen in mir hoch, aber die anderen Fahrgäste zischeln mir zu, dass dies ganz normal ist. Besonders die Russen haben jede Menge Respekt vor den Zöllnern. Nur David (11 Jahre) nebenan hat dafür überhaupt kein Verständnis, dass er jetzt wegen dem Zoll an der Weiterfahrt gehindert wird.

Eine andere Truppe kommt durch den Zug und inspiziert das Abteil genauer und fragt bei jedem Koffer und Gegenstand nach dem Besitzer. Sie machen das aber nicht sehr gründlich und sind auch insgesamt sehr desinteressiert. Auch diese Prozedur ist bald vorüber und wir werden rückwärts in eine Wagenhalle buchsiert. Dort bekommen wir die Räder gewechselt, weil in Russland die Schienen breiter verlegt sind. Was für ein Aufwand, der da jeden Tag gemacht werden muss. Ich höre, dass dies eine sehr beliebte, weil sehr sichere und gut bezahlte Arbeit ist.

Die Wagen werden alle voneinander getrennt und in einzelne Wagenheber-Gestelle gefahren. Eine Drehspindel hebt den ganzen Wagon an, nachdem die Wagengestelle gelöst wurden. Der Austausch dauert insgesamt ca. 1 Stunde. Russische Frauen (einen einzelnen Mann habe ich auch gesehen) verkaufen an den Bahnhöfen Lebensmittel und Getränke. Der Konkurrenzkampf ist gross und selbst in der Wagenhalle entern sie die Wogons um ihre Sachen zu verkaufen. Später höre ich, dass die jüngeren Frauen den älteren Frauen verbieten als erste die Wagons zu stürmen. So bleibt den älteren nur das Restgeschäft am Bahnsteig. Viele Frauen überleben wohl nur auf diese Art, weil die Rente einfach nicht zum Leben reicht.

Im Abteil wird es unerträglich heiss. Die Klimaanlage ist seit drei Stunden abgestellt und ich schwitze unerträglich. Aber bald geht die Fahrt ja weiter und dann gibt es auch wieder eine Klimaanlage.

In Weissrussland wird zum ersten Mal die Uhr umgestellt. Es ist jetzt schon eine Stunde später als in Deutschland.

Pünktlich um 19:32 verlässt der Zug den Bahnhof Brest und wir machen uns auf die lange Reise durch Weissrussland nach Moskau. Es wird gemütlich im Abteil und Frau Arutjunov lädt mich zum Abendessen ein. Sie hat Unmengen an Lebensmitteln dabei. Improvisiert wird der “Tisch” auf dem Bett gedeckt und wir reden über Gott-und-die-Welt.

Nach einiger Zeit gehe ich in mein Abteil und fühle mich so müde von der Hitze der vergangenen Stunden, dass ich sofort in meine Koje steige und gleich einschlafe.

postheadericon Fahrt nach Moskau 1. Teil

Um 03:00 in der Nacht werde ich durch das Klopfen an der Türe wach. Wir sind in Hannover angekommen. Eine weitere Frau betritt das Abteil und legt sich in das mittlere Bett. Es herrscht sofort wieder Ruhe im Abteil aber ich kann erst einmal nicht mehr einschlafen. Am Rucken des Zuges erkennt man, dass Wagen ab- und wieder angekoppelt werden. Der Kopenhagen-Teil löst sich von uns und dafür bekommen wir noch ein paar Wagen, aus Amsterdam kommend, angehängt.
Aber irgendwann war ich wohl doch so müde, dass ich wieder eingeschlafen bin.
Die Sonne im Abteil weckt mich. Die Aussenfenster sind nicht verdunkelt aber ich kann aus dem obersten Bett wegen des spitzen Winkels kaum aus dem Fenster schauen. Ich sehe nur die Nachbargleise von hier oben.
Nach ein paar Minuten Dösen entscheide ich, doch mal aus dem Bett zu kriechen. Der Abstieg ist mühsam, alles ist sehr eng in dem Abteil. Der Waschraum mit Toilette ist zu meiner Überraschung sehr sauber und ordentlich. Nach einer Katzenwäsche komme ich zurück ins Abteil und wechsle ein paar Worte mit der Frau aus dem untersten Bett. Sie spricht überraschend gutes Deutsch. Sie kommt gerade von einem dreiwöchigen Urlaub aus Radolfszell und hat dort jeden Tag einen Deutschkurs absolviert.

Mein Magen knurrt und der Schaffner bietet mir den Speisewagen an. Ich mache mich auf den Weg und nach zwei Wagen erreiche ich den Speisewagen in nostalgischem östlichen Stil. Der polnische Kellner serviert mir ein gutes und reichhaltiges Frühstück für 5 EUR, nur der Kaffee könnte besser sein. Ich kann direkt in EUR bezahlen. Mal schauen wie das in den russischen Zügen wird.

Gegen 11:00 erreichen wir Warschau. Im Nachbarabteil sitzt eine Mutter mit ihrem 11 jährigen Sohn. Ich komme schnell in Kontakt, auch weil sie perfektes Deutsch sprechen. Sie erklärt mir die jetzt kommenden Prozeduren. Erst werden die Wagen neu zusammen gestellt, aus diesem Grund fahren wir einige Male auf dem Gleis hin und her. Danach noch die Pass- und Zollkontrolle von Weissrussland. Um 13:00 soll es dann weitergehen. Wir haben jetzt sogar die Zeit den Zug zu verlassen und einige Bilder zu machen. Ein kurzer Spaziergang auf den Bahnhofvorplatz folgt. Weil wir aber das Gepäck in dem Zug nicht solange alleine lassen wollen (die Techniktasche habe ich aber stets immer dabei!) kehren wir zum Zug zurück. Die Klimaanlage ist abgestellt und der Zug heizt sich in der Mittagssonne schnell auf. Aber bald geht es weiter und dann wird auch die Klimaanlage wieder funktionieren.

Mehr folgt dann….

postheadericon Abschied

Der Samstag verging im Fluge. Am morgen bin ich schon sehr früh wach geworden, wahrscheinlich war es dann doch ein wenig Aufregung vor der großen Reise. Nach dem Frühstück habe ich dann noch die letzten Dinge am Schreibtisch erledigt, Emails beantwortet, die letzten Rechnungen überweisen etc. Dann noch schnell ein paar letzte Dinge in der Stadt besorgt.

Und nun hatte ich alle Zeit der Welt, dachte ich. Als ich dann um 17:00 mit dem Packen des Rucksacks begann schwanden die Minuten wie Eis in der Sonne und es kam leichte Panik in mir auf. Aber dank der Hilfe meiner Frau, die das alles sehr gut vorbereitet hat, hat dann doch alles in den Rucksack gepasst. Beim ersten Probetragen dachte ich, ich breche zusammen. Warum muss du eigentlich so viel Zeug mit dir rumschleppen. Auch die “Techniktasche” mit Laptop, iPad, Kamera und Zubehör wurde immer dicker und schwerer.

Die Kinder hatten dann ein “Abschieds”-Barbeque vorbereitet und ich konnte meine letzte “ordentliche” Mahlzeit zu mir nehmen. Eine klasse Idee von den Kindern!

Ab 20:00 war ich dann richtig nervös. Die Minuten verrannen nur schleppend bis zur Abfahrt zum S-Bahnhof Darmstadt-Arheilgen. Als wir mit den AUtos dort eintrafen (die ganze Familie mit meinem Gepäck hat einfach nicht in ein AUto gepasst) warten dann schon unsere Freunde, die Familie Gill, am Bahnsteig mit einer Flasche Sekt. Der Abschied war sehr herzlich und für mich auch sehr emotional. Noch nie bin ich solange von meiner Frau und meiner Familie getrennt gewesen.

Als ich dann in der S-Bahn saß legte sich meine Aufregung völlig. Nun war der Start gemacht und das Programm wird nach Plan abgespult. Durch die frühe Abreise hatte ich auch keine Sorge den Zug in Frankfurt verpassen zu können. In Frankfurt-Südbahnhof habe ich dann auch schnell den Bahnsteig gefunden, wo mein Nachtzug direkt nach Moskau abfahren würde. Kuze Zeit später hatte ich die Bestätigung auf der Anzeige. Die erste Hälfte des Zuges fährt direkt nach Kopenhagen, die hintere nach Moskau. Am gegenüberliegenden Bahnsteig gröhlten 4 total betrunkene Jugendliche.

Pünktlich um 22:18 fuhr der Zug in den Bahnhof ein. Ich setzte meinen schweren Rucksack auf und suchte meinen Wagon Nr. 265. Als ich die Stufen erklommen hatte, kam mir der Schaffner entgegen und ich musste nochmal rückwärts aussteigen. Durch den hohen Schwerpunkt des Rucksacks verlor ich fast das Gleichgewicht und nur mit Mühe konnte ich einen Sturz auf den Bahnsteig verhindern. Dann wollte der Schaffner auch noch vor dem Zug meine Fahrkarte sehen, die ich natürlich tief unten in meiner Umhängetasche verstaut hatte. Er nahm mir dann die Fahrkarte ab und sagte mir in Moskau würde ich sie zurück bekommen. Keine Ahnung warum das so gemacht wird. Bei den nächsten Zugfahrten weiss ich das jetzt. Kontrolliert wird immer VOR dem Zug und nicht im Zug!

Der Gang zum Abteil war so schmal, dass mein Rucksack auf beiden Seiten die Wände berührt hat. Zum Glück kam mir niemand entgegen. Die Nummer des Abteils war schnell gefunden und ich klopfte an die verschlossene Türe. Als ich die Türe öffnete war ich ziemlich überrascht. Im untersten Bett schlief eine ältere Frau, die mindestens genauso erstaunt war wie ich. Die Schalterbeamtin in Frankfurt, bei der ich die Fahrkarte gekauft habe, sagte mir nämlich, dass die Abteile anders als in Russland nach Geschlechtern getrennt sind. Aber wahrscheinlich ist der Zug wegen der Ferienzeit komplett belegt und es ergab sich damit keine andere Möglichkeit.

Ich bin dann sofort über eine Aluleiter in das oberste Bett gestiegen und nachdem die Frau das Licht ausgemacht hat auch sofort eingeschlafen.

postheadericon Der Countdown läuft

Jetzt sind es noch fast auf die Minute genau 10 Tage bis zur Abreise. Die Spannung steigt allmählich und die Panik, irgendetwas in der Planung und Organisation vergessen zu haben.

Aber erst mal das Positive:

  • Die Visa-Probleme haben sich dann doch irgendwie und völlig undurchsichtig in Luft aufgelöst. Der Konsulatsangehörige hat sich bei der Abholung des Passes sogar für die lange Bearbeitungszeit und die Unannehmlichkeiten entschuldigt. Aber wahrscheinlich war doch alles nur ein Versehen. Im Moment ist mein Pass auf der mongolischen Botschaft in Berlin und ich rechne fest mit einer pünktlichen Rücksendung.
  • Mein Freund aus Moskau hat auch alles in seiner Macht stehende getan um die Tickets zu organisieren. Nur ein Ticket ist noch offen: das Rückreiseticket aus der Mongolei zurück nach Ulan-Ude. Über das Internet habe ich herausgefunden, dass dieser Zug Nr. 5 nur Dienstags und Freitags fährt, am Dienstag ist das ein russischer Zug am Freitag ein mongolischer. Deswegen kann man wahrscheinlich auch nicht das Ticket direkt in Russland kaufen. Ich habe jetzt die Travel-Agency, die das Hostel in Ulaanbaatar betreibt, angeschrieben. Sie wollen mir das Ticket besorgen. Aber irgendwie werde ich schon aus der Mongolei zurück kommen.
  • Die Fähren nach Sachalin und Japan sind auch “vorgebucht”. Ich habe zwar keine Dokumente aber Adressen von Reisebüros wo ich mich zur Abholung und Bezahlung melden soll. Das wird denke ich auch klappen.
  • Den Japan Railway Pass konnte ich ohne grosse Probleme in Frankfurt im Büro von JAL am Roßmarkt kaufen.
  • Die technischen Spielzeuge, die ich so alle mitnehmen will, sind auch (fast) alle geliefert. Überraschend viele Artikel waren ausverkauft und auf unbestimmte Zeit nicht verfügbar. Aber nun ist alles da. Ich habe sogar ein wundervolles iPad ergattert, das mir bestimmt gute Dienste auf der Reise erweisen wird. (Endlich habe ich dann auch mal meine komplette CD-Sammlung digitalisiert und auf das iPad gespielt!). Das iPad versetzt mich in die Lage, immer kurz meine aktuelle Position, fast auf den Meter genau, in Google Latitude zu posten. Ich habe daher hier einen neuen Menüpunkt eingefügt, wo man meine aktuelle Position in unterschiedlichen Zoomstufen anschauen kann.
  • Meine Schwester, die Ärztin ist, hat mich noch ausführlich beraten und über die gesundheitlichen  Risiken aufgeklärt. Die wichtigsten Medikamente habe ich bereits zusammen und kann nun beruhigt das Thema abhaken. Eine gewisse Vorsicht ist aber dennoch angeraten.
  • Heute morgen habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Lufthansa heute morgen den zweiten Airbus A380 bekommt und in München auf den Namen “München” taufen wird. Ab nächste Woche fliegt dann täglich ein A380 von Tokio nach Frankfurt. So sind meine Chancen nahezu 100 Prozent, dass ich mit dem A380 fliegen werde.

Hört sich doch gut an, aber:

  • mein Schreibtisch zuhause liegt noch voll von Papieren, die ich vor der Reise noch gerne “vom Tisch” haben möchte. Im Beruf stehen auch noch ein paar wichtige Aktivitäten und Meetings an.
  • Meine Liste der noch zu tätigenden Einkäufe wird immer länger, je länger ich über der Liste brüte und grübele. Wahrscheinlich wird mein Rucksack so schwer, dass ich ihn gar nicht mehr tragen kann.
  • 10 Tage sind nicht mehr wirklich viel Zeit, aber mit einer genauen Detailplanung wird der Rest an Vorbereitung auch klappen.

Also trotz der verbleibenden “Problemchen” steigt die Vorfreude auf den längsten Urlaub meines Lebens. Ab jetzt werde ich wohl häufiger hier schreiben, weil es ab jetzt jede Menge zu berichten gibt.

postheadericon Visaprobleme

heute morgen kam ein erstmal schockierender Anruf von dem Visa-Service: das Visum für Russland ist abgelehnt worden, weil ich angeblich nach Sachalin will und dieses Gebiet sei militärisches Sperrgebiet.

Dabei hatte ich mich im Vorfeld extra erkundigt und immer wieder gelesen, dass es prinzipiell möglich ist über Sachalin als normaler Tourist zu reisen, aber dass dies speziell bei der Beantragung des Visas angegebenwerden muss. Und das hatte ich auch getan. Mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Sekretärin wurden alle Formulare vorbildlich ausgefüllt und alle genannten Unterlagen akribisch genau beigefügt. Das einzige Problem war bei der ganzen individuellen Organisation der Reise die für Russland notwendige Einladung. Aber der Visa-Service konnte da weiterhelfen und gegen die “geringe” Gebühr von EUR 52,- eine touristische Einladung für die gesamte Strecke einholen.

Nun rief mich heute morgen die Sachbearbeiterin mit der erschreckenden Nachricht an. Und sie riet mir, am besten direkt beim Konsul in der russischen Botschaft vorzusprechen. Ich bin dann gleich zur Botschaft gefahren.

Russische Botschaft Frankfurt

Vor dem wuchtigen Gebäude im Oeder Weg in Frankfurt stand ein russischer Wachmann, wie man ihn sich so vorstellt. Er war sehr freundlich und begleitete mich direkt in den Schalterraum zur Visa-Anmeldung. Hinter einem verglasten Schalter stand ein älterer Herr und bearbeitete die Visavorgänge. Händigte Pässe aus und beantwortete Fragen zu den Formularen. Ich dachte erst, daß dies ein normaler “Sachbearbeiter” ist. Aber weit gefhelt. Es war der Konsul höchst persönlich. Er erklärte mir sehr bestimmt aber dennoch freundlich, daß mit meiner Einladung etwas nicht in Ordnung sei. Man überprüft stichprobenartig die Adresse des Einladenden und dies sei in meinem Falle gescheitert, weil die Person über mich keine Auskünfte geben konnte. Ich habe ihm dann erklärt, daß dies alles von dem Visa-Service bearbeitet wurde. Und dann erzählte ich im noch in meiner Verzweiflung, daß ich in einer großen internationalen Firma arbeiten würde, die in Moskau ein Büro hat. Er sagte mir dann, das sei die beste Lösung und deswegen sollte ich von dort eine Einladung einholen und ein Business-Visum beantragen. Zum Schluss war er immerhin so freundlich, daß er mir seine direkte Faxnummer gab, damit ich die Unterlagen zu ihm faxen könne und nicht noch einmal persönlich kommen müsse.

Ziemlich frustriert verliess ich die Botschaft und rief sofort den Visa-Service an. Die Bearbeiterin nahm das auch erstmal nur zur Kenntnis und sagte, daß das Business-Visum vielleicht doch besser wäre. Danach habe ich meinen Kollegen in Moskau angerufen und er sagte mir zu, die “Invitation” in wenigen Minuten auszustellen.

Nun begann aber die Zeit endlosen Wartens. Selbst nach zwei Stunden war noch keine Einladung da und die Botschaft schließt am Freitag schon um 14:00 Uhr. Als ich dann wieder anrief war klar warum das solange gedauert hat. Unser Büro in Moskau hatte den Status als “Resident” in Russland verloren und konnte gar keine Einladungen mehr aussprechen.

Das bedeutete wieder zurück zum alten Plan. Also wieder den Visa-Dienst angerufen. Die Bearbeiterin machte mir jetzt Mut. Der Fehler sei gefunden, wahrscheinlich ein Zahlendreher in der Telefonnummer des Einladenden. Nun lebe ich oin der Hoffnung über das Wochenende, daß sich die Probleme am Montag in Luft auflösen werden. Noch ist ja genug Zeit…

postheadericon der finale Reiseplan

nach einer Woche brüten über diversen Informationsquellen (inclusive russische Webseiten mit den original Zugplänen der russischen Eisenbahnen) und der großartigen Hilfe meines Kollegen und Freundes aus unserem Moskauer Büro steht nun der finale Reiseplan fest. Alles baut darau auf und die genauen Daten sind für die weitere Detailplanung extrem wichtig.

Man kann bei der transsibirischen Eisenbahn nicht einfach mal so auf der Strecke aussteigen und die Reise ein paar Tage unterbrechen. Man braucht eine feste Reservierung für die Strecke und das Schlafabteil incl. der Festlegung der Wagenklasse. Die  Tickets werden dann einzeln mit dem Namen mit der genauen Passnummer für die Teilstrecke ausgestellt. Ausserdem ist wichtig, dass man möglichst noch 45 Tage Zeit bis zum Antritt des Teilabschnittes hat. Dann genau sind die Tickets an den Bahnschaltern und online verfügbar. Und die besten Plätze sollen schnell vergriffen sein, besonders in der Sommerzeit.

Mein lieber Kollege aus Moskau kümmert sich also um jedes einzelne Ticket. Er hat mir heute per Mail geschrieben, dass er sein Outlook mit jedem einzelnen Termin gefüttert hat um pünktlich an den Kauf des Ticktes erinnert zu werden.

Die Reise soll nun wie folgt ablaufen:
Datum Tag Abfahrt Ankunft Dauer  Strecke Startort – Zielort / Aufenthalt Bemerkungen/Zugnummer
 31.07.2010  Sa  22:18    36:15  Frankfurt/Main (Südbahnhof) – Moskau  Deutsche Bahn
 01.08.2010  So        im Zug nach Moskau  Nachtzug nach Moskau
 02.08.2010  Mo    10:33    Ankunft Moskau (Belorusskaja)  
 03.08.2010  Di  16:50    25:27  Moskau – Ekaterinburg  Zug No. 16
 04.08.2010  Mi    20:17    Ankunft Ekaterinburg  
 05.08.2010  Do        Ekaterinburg  
 06.08.2010  Fr  06:30    20:49  Ekaterinburg – Novosibirsk  Zug No. 10
 07.08.2010  Sa    04:19    Ankunft Novosibirsk  
 08.08.2010  So  17:06    13:06  Novosibirsk – Krasnojarsk  Zug No. 86
 09.08.2010  Mo    07:12    Ankunft Krasnojarsk  
 10.08.2010  Di  17:48    17:51  Krasnojarsk – Irkutsk  Zug No. 10
 11.08.2010  Mi    12:39    Ankunft Irkutsk  
 12.08.2010  Do        Baikalsee  
 13.08.2010  Fr        Baikalsee  
 14.08.2010  Sa        Baikalsee  
 15.08.2010  So  06:42  13:32  06:50  Irkutsk – Ulan-Ude  Zug No. 2 “Rossija”
 16.08.2010  Mo  13:27    18:03  Ulan-Ude nach Ulaan Baatar (Mongolei)  Zug No. 6
 17.08.2010  Di    06:30    Ankunft in Ulaan Baatar  
 18.08.2010  Mi        Ulaan Baatar  
 19.08.2010  Do        Ulaan Baatar  
 20.08.2010  Fr  13:50    16:48  Ulaan Baatar nach Ulan-Ude  Zug No. 5
 21.08.2010  Sa  14:02  07:38  09:09  Ulan-Ude – Chita  Zug No. 2 “Rosija”
 22.08.2010  So    00:11    Ankunft in Chita  
 23.08.2010  Mo        Chita  
 24.08.2010  Di  00:36    41:49  Chita nach Khabarovsk  Zug No. 2 “Rosija”
 25.08.2010  Mi    17:37    Ankunft in Khabarovsk  
 26.08.2010  Do        Khabarovsk  
 27.08.2010  Fr  08:26    25:51  Khabarovsk nach Vanino  Zug No. 351
 28.08.2010  Sa    10:17    Ankunft in Vanino  
 29.08.2010  So      ca. 15:00  Fähre von Vanino nach Sachalin  
 30.08.2010  Mo  ??  ??  ca. 1:00  Kholmsk – Korsakov  
 31.08.2010  Di        Insel Sachalin  
 01.09.2010  Mi  10:00  13:30  3:30  Fähre Sachalin nach Wakkanai/Japan  
 02.09.2010  Do        Hokkaido  
 03.09.2010  Fr        Hokkaido nach Tokio  Zug
 04.09.2010  Sa        Tokio  
05.09.2010  So  09:35  14:15  12:40  Flug mit A380 Tokio-Frankfurt  Lufthansa LH711

postheadericon die Chance…

Hallo,

am Freitag vor einer Woche hat sich für mich persönlich eine Riesenchance entwickelt. Nach Jahrzehnten treuer Arbeit in großen Beratungshäusern mit täglich viel Stress habe ich die Belohnung und Möglichkeit erhalten,  mal komplett aus dem “Hamsterrad” auszusteigen. Ich bekomme 6 (in Worten sechs!) Wochen am Stück Urlaub.

Erst konnte ich es gar nicht fassen, aber nach kurzer Erholung von dem Schock war der Plan schnell gefasst. Da habe ich schon Jahre vorher von geträumt und immer für kaum durchführbar gehalten:

Einmal im Leben mit der Transsibirischen Eisenbahn von West nach Ost bis es nicht mehr weitergeht!

Am gleichen Abend habe ich mir einen Reiseführer gekauft, die ersten Internet-Adressen gesucht und einen Grobplan entwickelt, also genauso wie ich ein Projekt in meiner Firma anfangen würde. Direkt und zielorientiert. Schnell war der Plan erstellt, aber millionen Fragen sind noch offen. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr.

Und dann war da noch die Frage: Wenn du am “Ende der Welt” angekommen bist, wie geht es dann wieder heim? Auch die Frage ist schnell beantwortet: mit dem Airbus A380. Als (Privat)-Pilot ist man von einem solchen Vogel natürlich fasziniert. Die Lufthansa fliegt seit ein paar Tagen mit dem A380 zwischen Frankfurt und Tokio. Also musste die Planung bis nach Japan vervollständigt werden. Und nun tauchten schon die ersten Probleme auf: erst schien es ganz einfach von Vladivostok mit der Fähre nach Japan überzusetzen. Nach kurzer Recherche im Internet fand ich die Information, dass die Fähre verkauft worden ist udn nicht mehr fährt. Aber so kleine Schwierigkeiten bringen ja einen erfahrenen Projektleiter und Navigator nicht aus der Fassung. Die Alternative geht über die russische Insel Sachalin, die nördlich von Japan liegt. Es wird sicherlich schwierig da erstmal hinzukommen, aber dann geht es ziemlich gesichert gut weiter bis nach Tokio.

Also es wird spannend und ich halte Euch auf dem Laufenden…

postheadericon Hallo Welt!

Willkommen auf meiner Reiseberichtsseite!

Hier werde ich niederschreiben, was ich auf meinem Weg nach Osten erlebe.

Viel Spaß beim Lesen!