Archiv für Juni 2010

postheadericon Visaprobleme

heute morgen kam ein erstmal schockierender Anruf von dem Visa-Service: das Visum für Russland ist abgelehnt worden, weil ich angeblich nach Sachalin will und dieses Gebiet sei militärisches Sperrgebiet.

Dabei hatte ich mich im Vorfeld extra erkundigt und immer wieder gelesen, dass es prinzipiell möglich ist über Sachalin als normaler Tourist zu reisen, aber dass dies speziell bei der Beantragung des Visas angegebenwerden muss. Und das hatte ich auch getan. Mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Sekretärin wurden alle Formulare vorbildlich ausgefüllt und alle genannten Unterlagen akribisch genau beigefügt. Das einzige Problem war bei der ganzen individuellen Organisation der Reise die für Russland notwendige Einladung. Aber der Visa-Service konnte da weiterhelfen und gegen die “geringe” Gebühr von EUR 52,- eine touristische Einladung für die gesamte Strecke einholen.

Nun rief mich heute morgen die Sachbearbeiterin mit der erschreckenden Nachricht an. Und sie riet mir, am besten direkt beim Konsul in der russischen Botschaft vorzusprechen. Ich bin dann gleich zur Botschaft gefahren.

Russische Botschaft Frankfurt

Vor dem wuchtigen Gebäude im Oeder Weg in Frankfurt stand ein russischer Wachmann, wie man ihn sich so vorstellt. Er war sehr freundlich und begleitete mich direkt in den Schalterraum zur Visa-Anmeldung. Hinter einem verglasten Schalter stand ein älterer Herr und bearbeitete die Visavorgänge. Händigte Pässe aus und beantwortete Fragen zu den Formularen. Ich dachte erst, daß dies ein normaler “Sachbearbeiter” ist. Aber weit gefhelt. Es war der Konsul höchst persönlich. Er erklärte mir sehr bestimmt aber dennoch freundlich, daß mit meiner Einladung etwas nicht in Ordnung sei. Man überprüft stichprobenartig die Adresse des Einladenden und dies sei in meinem Falle gescheitert, weil die Person über mich keine Auskünfte geben konnte. Ich habe ihm dann erklärt, daß dies alles von dem Visa-Service bearbeitet wurde. Und dann erzählte ich im noch in meiner Verzweiflung, daß ich in einer großen internationalen Firma arbeiten würde, die in Moskau ein Büro hat. Er sagte mir dann, das sei die beste Lösung und deswegen sollte ich von dort eine Einladung einholen und ein Business-Visum beantragen. Zum Schluss war er immerhin so freundlich, daß er mir seine direkte Faxnummer gab, damit ich die Unterlagen zu ihm faxen könne und nicht noch einmal persönlich kommen müsse.

Ziemlich frustriert verliess ich die Botschaft und rief sofort den Visa-Service an. Die Bearbeiterin nahm das auch erstmal nur zur Kenntnis und sagte, daß das Business-Visum vielleicht doch besser wäre. Danach habe ich meinen Kollegen in Moskau angerufen und er sagte mir zu, die “Invitation” in wenigen Minuten auszustellen.

Nun begann aber die Zeit endlosen Wartens. Selbst nach zwei Stunden war noch keine Einladung da und die Botschaft schließt am Freitag schon um 14:00 Uhr. Als ich dann wieder anrief war klar warum das solange gedauert hat. Unser Büro in Moskau hatte den Status als “Resident” in Russland verloren und konnte gar keine Einladungen mehr aussprechen.

Das bedeutete wieder zurück zum alten Plan. Also wieder den Visa-Dienst angerufen. Die Bearbeiterin machte mir jetzt Mut. Der Fehler sei gefunden, wahrscheinlich ein Zahlendreher in der Telefonnummer des Einladenden. Nun lebe ich oin der Hoffnung über das Wochenende, daß sich die Probleme am Montag in Luft auflösen werden. Noch ist ja genug Zeit…

postheadericon der finale Reiseplan

nach einer Woche brüten über diversen Informationsquellen (inclusive russische Webseiten mit den original Zugplänen der russischen Eisenbahnen) und der großartigen Hilfe meines Kollegen und Freundes aus unserem Moskauer Büro steht nun der finale Reiseplan fest. Alles baut darau auf und die genauen Daten sind für die weitere Detailplanung extrem wichtig.

Man kann bei der transsibirischen Eisenbahn nicht einfach mal so auf der Strecke aussteigen und die Reise ein paar Tage unterbrechen. Man braucht eine feste Reservierung für die Strecke und das Schlafabteil incl. der Festlegung der Wagenklasse. Die  Tickets werden dann einzeln mit dem Namen mit der genauen Passnummer für die Teilstrecke ausgestellt. Ausserdem ist wichtig, dass man möglichst noch 45 Tage Zeit bis zum Antritt des Teilabschnittes hat. Dann genau sind die Tickets an den Bahnschaltern und online verfügbar. Und die besten Plätze sollen schnell vergriffen sein, besonders in der Sommerzeit.

Mein lieber Kollege aus Moskau kümmert sich also um jedes einzelne Ticket. Er hat mir heute per Mail geschrieben, dass er sein Outlook mit jedem einzelnen Termin gefüttert hat um pünktlich an den Kauf des Ticktes erinnert zu werden.

Die Reise soll nun wie folgt ablaufen:
Datum Tag Abfahrt Ankunft Dauer  Strecke Startort – Zielort / Aufenthalt Bemerkungen/Zugnummer
 31.07.2010  Sa  22:18    36:15  Frankfurt/Main (Südbahnhof) – Moskau  Deutsche Bahn
 01.08.2010  So        im Zug nach Moskau  Nachtzug nach Moskau
 02.08.2010  Mo    10:33    Ankunft Moskau (Belorusskaja)  
 03.08.2010  Di  16:50    25:27  Moskau – Ekaterinburg  Zug No. 16
 04.08.2010  Mi    20:17    Ankunft Ekaterinburg  
 05.08.2010  Do        Ekaterinburg  
 06.08.2010  Fr  06:30    20:49  Ekaterinburg – Novosibirsk  Zug No. 10
 07.08.2010  Sa    04:19    Ankunft Novosibirsk  
 08.08.2010  So  17:06    13:06  Novosibirsk – Krasnojarsk  Zug No. 86
 09.08.2010  Mo    07:12    Ankunft Krasnojarsk  
 10.08.2010  Di  17:48    17:51  Krasnojarsk – Irkutsk  Zug No. 10
 11.08.2010  Mi    12:39    Ankunft Irkutsk  
 12.08.2010  Do        Baikalsee  
 13.08.2010  Fr        Baikalsee  
 14.08.2010  Sa        Baikalsee  
 15.08.2010  So  06:42  13:32  06:50  Irkutsk – Ulan-Ude  Zug No. 2 “Rossija”
 16.08.2010  Mo  13:27    18:03  Ulan-Ude nach Ulaan Baatar (Mongolei)  Zug No. 6
 17.08.2010  Di    06:30    Ankunft in Ulaan Baatar  
 18.08.2010  Mi        Ulaan Baatar  
 19.08.2010  Do        Ulaan Baatar  
 20.08.2010  Fr  13:50    16:48  Ulaan Baatar nach Ulan-Ude  Zug No. 5
 21.08.2010  Sa  14:02  07:38  09:09  Ulan-Ude – Chita  Zug No. 2 “Rosija”
 22.08.2010  So    00:11    Ankunft in Chita  
 23.08.2010  Mo        Chita  
 24.08.2010  Di  00:36    41:49  Chita nach Khabarovsk  Zug No. 2 “Rosija”
 25.08.2010  Mi    17:37    Ankunft in Khabarovsk  
 26.08.2010  Do        Khabarovsk  
 27.08.2010  Fr  08:26    25:51  Khabarovsk nach Vanino  Zug No. 351
 28.08.2010  Sa    10:17    Ankunft in Vanino  
 29.08.2010  So      ca. 15:00  Fähre von Vanino nach Sachalin  
 30.08.2010  Mo  ??  ??  ca. 1:00  Kholmsk – Korsakov  
 31.08.2010  Di        Insel Sachalin  
 01.09.2010  Mi  10:00  13:30  3:30  Fähre Sachalin nach Wakkanai/Japan  
 02.09.2010  Do        Hokkaido  
 03.09.2010  Fr        Hokkaido nach Tokio  Zug
 04.09.2010  Sa        Tokio  
05.09.2010  So  09:35  14:15  12:40  Flug mit A380 Tokio-Frankfurt  Lufthansa LH711

postheadericon Test

Album:

postheadericon die Chance…

Hallo,

am Freitag vor einer Woche hat sich für mich persönlich eine Riesenchance entwickelt. Nach Jahrzehnten treuer Arbeit in großen Beratungshäusern mit täglich viel Stress habe ich die Belohnung und Möglichkeit erhalten,  mal komplett aus dem “Hamsterrad” auszusteigen. Ich bekomme 6 (in Worten sechs!) Wochen am Stück Urlaub.

Erst konnte ich es gar nicht fassen, aber nach kurzer Erholung von dem Schock war der Plan schnell gefasst. Da habe ich schon Jahre vorher von geträumt und immer für kaum durchführbar gehalten:

Einmal im Leben mit der Transsibirischen Eisenbahn von West nach Ost bis es nicht mehr weitergeht!

Am gleichen Abend habe ich mir einen Reiseführer gekauft, die ersten Internet-Adressen gesucht und einen Grobplan entwickelt, also genauso wie ich ein Projekt in meiner Firma anfangen würde. Direkt und zielorientiert. Schnell war der Plan erstellt, aber millionen Fragen sind noch offen. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr.

Und dann war da noch die Frage: Wenn du am “Ende der Welt” angekommen bist, wie geht es dann wieder heim? Auch die Frage ist schnell beantwortet: mit dem Airbus A380. Als (Privat)-Pilot ist man von einem solchen Vogel natürlich fasziniert. Die Lufthansa fliegt seit ein paar Tagen mit dem A380 zwischen Frankfurt und Tokio. Also musste die Planung bis nach Japan vervollständigt werden. Und nun tauchten schon die ersten Probleme auf: erst schien es ganz einfach von Vladivostok mit der Fähre nach Japan überzusetzen. Nach kurzer Recherche im Internet fand ich die Information, dass die Fähre verkauft worden ist udn nicht mehr fährt. Aber so kleine Schwierigkeiten bringen ja einen erfahrenen Projektleiter und Navigator nicht aus der Fassung. Die Alternative geht über die russische Insel Sachalin, die nördlich von Japan liegt. Es wird sicherlich schwierig da erstmal hinzukommen, aber dann geht es ziemlich gesichert gut weiter bis nach Tokio.

Also es wird spannend und ich halte Euch auf dem Laufenden…

postheadericon Hallo Welt!

Willkommen auf meiner Reiseberichtsseite!

Hier werde ich niederschreiben, was ich auf meinem Weg nach Osten erlebe.

Viel Spaß beim Lesen!